Nein zum Milliardenloch am Rosengarten!

Wer heute vor dem Bauwerk der bald 50-jährigen Sihlhochstrasse steht, fragt sich, was damals wohl in die Verkehrsplaner gefahren ist, eine solche Fehlkonstruktion als Lösung für die Bewältigung des motorisierten Individualverkehrs zu bauen.

Gleiches werden sich unsere Kinder und Enkel in 30 Jahren fragen, sollte mit gleichen untauglichen Verkehrsrezepten versucht werden, das Debakel der Westtangente mit einem Rosengartentunnel zu korrigieren. Über 1 Milliarde Franken sollen investiert werden, damit der Verkehr aus Zürich Nord in einem gigantischen Stau auf der Hardbrücke steckenbleibt. Die Politik versagt einmal mehr, wenn es nicht gelingt, den nichtgewerblichen motorisierten Individualverkehr im urbanen Raum zu reduzieren, indem attraktive Alternativen für die Bewältigung der Mobilität angeboten werden.

Das Projekt wird als Stadtreparatur verkauft. Dabei wird die Rosengarten-Schneise breiter, Häuser werden wegen Platzbedarf abgebrochen und über die Hardbrücke fahren mindestens gleich viele Autos wie bisher. Kein Wunder wehrt sich das Quartier Wipkingen und grosse Teile der Stadtbevölkerung gegen diese gigantische Bauhysterie.

Sicher ist, der Verkehr durchs Quartier muss reduziert werden, das ÖV-Angebot verbessert werden. Sollte tatsächlich ein Auto-Tunnel als Lösung gesucht werden, dann doch nicht mit Ziel ins Stadtzentrum. Besser wäre es, ihn vom Bucheggplatz direkt auf die Europabrücke zu führen, damit er auf die Autobahn abfliessen kann. Ein Nein! zur Rosengarten-Sackgasse würde die Möglichkeit eröffnen, eine Milliarde Franken (oder auch weniger) in eine wirkliche Lösung für Quartier und Verkehr zu investieren.