Der freie Markt…

Ein Nationalrat kämpft zurzeit gegen den Tickethandel. Die grosse Nachfrage bei einem Konzert treibt die Preise jeweils in die Höhe und die Zwischenhändler profitieren. Stellen wir uns nun vor, jeder Einwohner der Schweiz müsste von Gesetzes wegen an dieses eine Konzert. Wie würden sich da die Preise doch erst recht hochschrauben? Und interessiert dabei den Tickethändler die Qualität des Konzerts? Wohl kaum.

Schwenken wir von den Tickets um auf unser Gesundheitssystem: Verhält es sich da mit unseren rund 60 verschiedenen Krankenkassen nicht genau so? Sie sind im Grunde genommen nur die Zwischenhändler. Im Vordergrund steht nicht die Qualität der Gesundheitsversorgung oder eine gesamtheitliche Betreuung des Patienten, nein, im Vordergrund stehen die Marge und der Gewinn. Ein freier Markt für eine obligatorische Grundversicherung macht keinen Sinn, das zeigt uns schon die Prämienexplosion der vergangenen Jahre.

 

Wir sind keine Einheitspatienten, ganz bestimmt nicht. Darum werden wir immer die Wahl von Zusatzversicherungen und Franchisen-Rabatten haben und auch die freie Arztwahl beibehalten. Aber die Grundversicherung sollte für alle gleich und nicht den Launen des Marktes ausgesetzt sein. Wir müssen uns hier ganz ehrlich fragen, wo macht der freie Markt wirklich Sinn? Dämmen wir den freien Markt doch zuerst bei der obligatorischen Krankenversicherung ein, bevor wir ihn bei Luxusgütern wie Konzerttickets verbieten.